„Boobs“-Kampagne spaltet Deutschland: Warum nackte **Brüste** so polarisieren

Admin User
2 Min.
Ein Plakat mit Bildern mehrerer Frauen und begleitendem Text.

„Boobs“-Kampagne spaltet Deutschland: Warum nackte **Brüste** so polarisieren

Eine umstrittene Werbekampagne für eine Filmreihe, die sich mit Körpern und Geschlechterrollen auseinandersetzt, hat in Deutschland eine Debatte ausgelöst. Die Plakate des Wuppertaler Medienprojekts, auf denen nackte Brüste zu sehen sind, wurden abgerissen oder beschmiert – und lösten damit eine Diskussion über Sexualisierung, Konservatismus und Medienrepräsentation aus.

Das Projekt "Boobs – Perspektiven auf Brüste" wirbt für eine neue medienpädagogische Filmreihe für Schulen. Ziel ist es, über Körper und Geschlechterrollen zu sprechen, ohne Brüste zu sexualisieren. Die Plakate zeigen Brüste auf natürliche Weise und ohne Köpfe, um jede Frau zu repräsentieren. Julian Rauen, ein 21-jähriger Student, der am Projekt mitwirkt, empfindet die anonymen Hassmails, die er erhielt, als verletzender als die zerstörten Plakate.

Der Deutsche Werberat stufte die Kampagne nicht als "unzüchtig" ein. Dennoch war die öffentliche Reaktion heftig: Die Plakate wurden massenhaft abgerissen oder beschmiert. Andreas von Hören, Leiter des Wuppertaler Medienprojekts, zeigt sich überrascht von den Reaktionen und glaubt, dass Deutschland in der Darstellung von Brüsten konservativer geworden sei. Rauen argumentiert, dass nackte Brüste nicht automatisch Sexualisierung oder Verfügbarkeit bedeuten und die aktuelle Debatte prüde und rückständig sei. Im Gegensatz dazu hatte der Deutsche Werberat 2019 eine Beschwerde über eine Werbung ohne Brüste als nicht anstößig zurückgewiesen.

Die "Boobs – Perspektiven auf Brüste"-Kampagne hat in Deutschland eine Diskussion über Sexualisierung, Konservatismus und Medienrepräsentation entfacht. Zwar sah der Werberat die Plakate nicht als unangemessen an, doch die öffentliche Empörung führte zu ihrer Entfernung. Das Projekt will mit der Filmreihe eine sachliche Auseinandersetzung mit Körpern und Geschlechterrollen fördern – doch die Kontroverse zeigt, wie komplex diese Themen sind.