Continental revolutioniert Reifenproduktion mit Kautschuk aus Löwenzahn

Continental revolutioniert Reifenproduktion mit Kautschuk aus Löwenzahn

Der Reifenhersteller Continental hat bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung von Methoden zur Gewinnung und Verarbeitung von Kautschuk aus Löwenzahn erzielt und produziert bereits Prototypen für Auto- und Fahrradreifen. Diese Innovation, die seit 2012 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird, zielt darauf ab, die Abhängigkeit von erdölbasiertem Kautschuk und Importen aus tropischen Bäumen zu verringern.

An dem Projekt sind neben Continental das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME) sowie weitere Partner beteiligt. Bundesminister Alois Rainer informierte sich kürzlich über Anbau und Züchtung von Löwenzahn-Kautschuk und betonte dessen vielseitiges Potenzial. Derzeit liegen die Erträge bei etwa 150 Kilogramm pro Hektar, doch das Ziel für eine wirtschaftliche Nutzung liegt bei 1.000 Kilogramm pro Hektar.

Das Pflanzenzuchtunternehmen Eskusa verwandelt wilde Löwenzahnarten in eine erneuerbare industrielle Ressource. Rund 60 Hektar Land in Deutschland werden derzeit für den experimentellen Löwenzahnanbau genutzt. Bis 2026 will das Konsortium Anbau, Züchtung und Skalierung hochertragreicher Löwenzahn-Hybriden vorantreiben. Bei Erfolg könnte ein einzelner Hektar Löwenzahn genug Material für etwa 500 Reifen liefern.

Die Entwicklung von Reifen aus Löwenzahn-Kautschuk ist ein vielversprechender Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie. Mit weiterer Unterstützung und Forschung könnte diese innovative Nutzung von Löwenzahn die Abhängigkeit von erdölbasierten Produkten und tropischen Kautschukimporten deutlich reduzieren.