Deutsche St├Ądte: Umarmung und Hervorhebung urbaner Unvollkommenheiten, Kolumnist fordert

Deutsche St├Ądte: Umarmung und Hervorhebung urbaner Unvollkommenheiten, Kolumnist fordert
Deutsche Städte – einst als unattraktiv verschrien – erleben plötzlich Aufwind. Doch statt ihre urbanen Makel zu verstecken, sollte Deutschland sie stolz präsentieren, argumentiert Andreas Koristka, Kolumnist der nd.DieWoche. Für das Satiremagazin Eulenspiegel verfasst Koristka alle zwei Wochen seine Kolumne "Betreutes Lesen", in der er sich mit der deutschen Stadtlandschaft auseinandersetzt. Seine Vision: Dass Touristen eines Tages gezielt die Berliner Elsenbrücke ansteuern – ein Ort, den er bisher vor allem mit den erzwungenen Familienausflügen seiner Tochter verbindet. Denn dorthin zieht es Koristka mit seiner Familie, um dem Verkehr zu entgehen und sich an den Gesundheitswarnschildern zu "erbauen". Sein Plädoyer: Deutschland solle die weltweite Faszination für seine "hässlichen" Städte wie Ludwigshafen, Leverkusen, Eisenhüttenstadt oder selbst München gezielt fördern. Friedrich Merz’ provokante Äußerungen zur Stadtästhetik – der CDU-Vorsitzende hatte sinngemäß unterstellt, die Kanzlerin wolle Ausländer deportieren, um sie vor solchen Orten zu "schützen" – haben die Debatte weiter angeheizt. Künftige Generationen könnten sich noch für städtebauliche Schandflecken wie doppel-T-förmige Pflastersteine oder mit Werbung überklebte Bushaltestellen schämen. Koristka fordert Deutschland auf, seine urbanen Unzulänglichkeiten selbstbewusst zu feiern – und schlägt gar eine internationale Werbekampagne vor, um die weltweite Begeisterung für seine Städte zu entfachen. Kontrovers bleibt die Diskussion um die deutsche Stadtästhetik indes weiter.

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