Deutschlands endlose Suche nach einem Atommüll-Endlager bis 2080

Deutschlands endlose Suche nach einem Atommüll-Endlager bis 2080
Deutschland sucht intensiv nach einer sicheren und dauerhaften Lösung für seinen wachsenden Bestand an hochradioaktiven Abfällen. Bis 2080 rechnet das Land mit zusätzlichen 10.500 metrischen Tonnen aus abgebrannten Brennelementen. Derzeit werden 29 Teilgebiete in ganz Deutschland als mögliche Standorte für ein tiefengeologisches Endlager geprüft, wobei Hessen zu den Regionen mit bedeutendem Potenzial für Abfallentsorgung zählt.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) leitet die Suche und konzentriert sich in Hessen auf Salzstöcke und kristallines Gestein, die etwa drei Prozent der Landesfläche abdecken. Andere Regionen werden weiterhin nach geowissenschaftlichen Sicherheitskriterien bewertet. Der Prozess soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.
Aktuell verfügt Deutschland über 16 Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle, die meisten an ehemaligen Atomkraftwerksstandorten. Betrieben werden sie von der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) und lagern bereits über 130.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfälle. Zudem sollen weitere 6.500 metrische Tonnen aus Großbritannien und Frankreich übernommen werden.
Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherheit der Zwischenlager, indem sie Phänomene untersucht, bewertet und prognostiziert. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erteilt die Genehmigungen und überwacht die Einrichtungen.
Umweltminister Carsten Schneider plant, 2023 einen Gesetzentwurf vorzulegen, um das Standortauswahlverfahren für Abfallentsorgung zu beschleunigen. Trotz der Fortschritte fehlt Deutschland jedoch weiterhin ein betriebsbereites Endlager für hochradioaktive Abfälle – das Endlager Konrad ist lediglich für schwach- und mittelradioaktive Abfälle vorgesehen.
Die Suche nach einem geeigneten Standort für ein tiefengeologisches Endlager geht weiter, wobei die BGE die potenziellen Gebiete auf etwa 25 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands eingegrenzt hat. Regionen in Niedersachsen, Bayern und Rheinland-Pfalz sind bereits ausgeschlossen. Die für 2023 geplante neue Gesetzgebung soll das Verfahren straffen und Deutschland einer dauerhaften Lösung für seine hochradioaktiven Abfälle näherbringen.

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