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Ein teilweise abgerissener Bau mit einer Barrikade, sichtbaren Fenstern und etwas, das wie eine Leiter aussieht.

Festplatten-Funde im Keller: Gemeinde gibt zu

Eine bayerische Gemeinde hat eingeräumt, fehlerhaft mit den persönlichen Daten ihrer Bürger umgegangen zu sein, nachdem sensible Unterlagen in einem ungesicherten Heizungskeller aufgefunden wurden. Der Bürgermeister von Markt Kipfenberg bestätigte den Datenschutzverstoß Mitte Dezember und gab bekannt, dass Datenträger mit privaten Informationen während Renovierungsarbeiten im Rathaus ungeschützt zurückgelassen worden waren.

Aufgedeckt wurde der Vorfall, als ein ortsansässiger Bürger die Datenträger in einem öffentlich zugänglichen Keller eines Wohngebäudes entdeckte. Es war bereits das zweite Mal innerhalb von zwei Jahren, dass solche Geräte ungesichert an derselben Stelle gefunden wurden. Die Kommune hatte es versäumt, sie ordnungsgemäß zu entsorgen, weshalb sie im Herbst 2023 erneut auftauchten.

Nachdem die über den Vorfall berichtende Website die Behörden kontaktiert hatte, führte der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz am 11. Dezember eine Überprüfung durch. Der Bürgermeister begleitete die Inspektion, räumte später jedoch ein, dass die Datenträger aufgrund der laufenden Bauarbeiten falsch gelagert worden seien. Noch problematischer: Der Heizungskeller war nicht immer abgeschlossen, sodass Unbefugte möglicherweise auf die Daten hätten zugreifen können. Am 17. Dezember veröffentlichte die Gemeinde eine öffentliche Stellungnahme gemäß DSGVO-Vorgaben und informierte die betroffenen Bürger direkt. Allerdings fehlten in der Mitteilung zentrale Angaben, etwa zu möglichen Folgen des Verstoßes oder einer Anlaufstelle für Rückfragen. Trotz einer Nachfrage der Website am 18. Dezember blieb eine Antwort der Kommune bis heute aus.

Der Vorfall wirft Fragen zur Datensicherheit in Markt Kipfenberg auf, da die Behörden nicht ausschließen können, dass Dritte auf die Informationen zugegriffen haben. Die verzögerte und unvollständige Reaktion der Gemeinde lässt die Bürger mit offenen Fragen zum Schutz ihrer persönlichen Daten zurück. Die Erkenntnisse des Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz könnten nun über die nächsten Schritte in Sachen Einhaltung der Vorschriften und Rechenschaftspflicht entscheiden.