Flüchtlingsheim in München-Lochhausen: Bezirksausschuss stoppt umstrittenes Projekt

Admin User
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Eine leere Straße mit zahlreichen parkenden Fahrrädern, umgeben von mehreren Gebäuden, mit einem Gebäude prominent im Vordergrund.

Flüchtlingsheim in München-Lochhausen: Bezirksausschuss stoppt umstrittenes Projekt

Pläne für eine Flüchtlingsunterkunft mit 250 Plätzen in der Lochhausener Straße in München sind vom Bezirksausschuss abgelehnt worden. Die Entscheidung folgt massivem Widerstand aus der Nachbarschaft, die eine Petition mit tausenden Unterschriften eingereicht hatte. Bedenken wegen Lärmbelästigung, fehlender Infrastruktur und der Lage des Grundstücks im Münchner Grünzug spielten dabei eine zentrale Rolle.

Angeführt wurde die Initiative gegen das Vorhaben von Kirsten und Johann Oberhauser, die eine Unterschriftenliste mit 4.500 Unterstützern an Stadtrat Tobias Ruff (ÖDP) übergaben. Zu ihren Hauptargumenten zählten Sorgen um Lärm- und Lichtemissionen, die einen benachbarten Ponyhof beeinträchtigen könnten. Zudem wiesen sie auf die unzureichende Infrastruktur für Geflüchtete in der abgelegenen Gegend hin.

Der Bezirksausschuss schloss sich diesen Bedenken an und verwies zusätzlich darauf, dass das Gelände im geschützten Münchner Grünzug liegt. Nach örtlichen Vorschriften sind Flüchtlingsunterkünfte in solchen Zonen nur zulässig, wenn sie an bestehende Siedlungen angebunden sind – was hier nicht der Fall ist. Zudem erklärte das Gremium, dass soziale Einrichtungen wie ein geplanter Kinderraum auf dem Areal nicht genehmigungsfähig seien.

Rechtsexperten bestätigten die Haltung der Gegner. Die Anwälte Benno Ziegler und Maximilian Schmid sowie Dr. Hubert Steiner und Dr. Manfred Heim argumentierten, das Projekt sei rechtswidrig. Ihre Position wurde durch ein Gutachten des Augsburger Rechtsprofessors Martin Kment gestützt, das die Unzulässigkeit der Einrichtung bestätigte. Schließlich lehnte der Ausschuss den Antrag ab – mit Verweis auf diese rechtlichen Bedenken und die grundsätzliche Ungeeignetheit des Standorts für eine menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten.

Die Ablehnung zwingt die Stadt nun, nach Alternativstandorten für Flüchtlingsunterkünfte zu suchen. Gleichzeitig unterstreicht die Entscheidung die strengen Bauvorschriften im Münchner Grünzug. Vorerst bleibt das Gelände in der Lochhausener Straße unbebaut – und die Sorgen der Petenten sind damit vom Tisch.