Medienexperten fordern strengere Regeln für Teenager in sozialen Netzwerken

Medienexperten fordern strengere Regeln für Teenager in sozialen Netzwerken
Fachleute und Politiker trafen sich bei den 21. Augsburger Medientagen, um über die Risiken sozialer Medien für junge Menschen zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Debatte standen Altersbeschränkungen, die Regulierung von Plattformen und die Notwendigkeit einer besseren Medienbildung. Besonders die Sorgen um die psychische Gesundheit und das digitale Wohlbefinden prägten die Gespräche.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina legte klare Leitlinien für die Nutzung sozialer Medien vor. Sie empfahl, Kindern unter 13 Jahren den Zugang zu verwehren, Teenagern zwischen 13 und 15 Jahren eine betreute Nutzung zu ermöglichen und die Plattformen für 16- und 17-Jährige altersgerecht zu gestalten. Diese Vorschläge bildeten den Rahmen für viele Diskussionen während der Veranstaltung.
Professorin Dr. Julia Brailovskaia präsentierte Studien, die einen Zusammenhang zwischen übermäßigem Konsum sozialer Medien und psychischen Belastungen bei Teenagern belegen. Ihre Ergebnisse zeigten erhöhte Raten von Depressionen, Stress und Schlafstörungen bei intensiven Nutzern. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass eine Reduzierung der täglichen Nutzungsdauer um 30 Minuten – kombiniert mit mehr körperlicher Aktivität – die Lebenszufriedenheit steigern könne.
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), betonte drei zentrale Handlungsfelder: strengere Plattformregulierung, eine Stärkung der Bildungspolitik und die Verbesserung der Medienkompetenz. Seine Position deckte sich mit der von Dr. Susanne Eggert, die altersdifferenzierte Regeln und eine größere Verantwortung der Social-Media-Unternehmen für kindgerechte Umfelder forderte.
Der Digitaltrainer Daniel Wolff plädierte für feste Altersgrenzen in Verbindung mit Medienbildung. Er warnte davor, dass unkontrollierter Medienkonsum junge Nutzer schädige. Niklas Reinfelder, Leiter des TikTok-Redaktionsteams RISKANTIK, setzte sich dafür ein, realitätsnahe Medienbildung als eigenständiges Schulfach zu etablieren. Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring lehnte hingegen pauschale Verbote ab und sprach sich stattdessen für Medienkompetenz und altersgerechte Einschränkungen aus.
Die Gespräche machten ein gemeinsames Ziel deutlich: den Schutz junger Nutzer mit praktikablen Lösungen in Einklang zu bringen. Einig waren sich die Experten in der Forderung nach Altersbeschränkungen, mehr Plattformverantwortung und besserer Medienbildung. Die nächsten Schritte dürften in politischen Reformen und schulischen Programmen bestehen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

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