München bricht mit 155-Meter-Türmen die historische Höhengrenze

Admin User
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Ein Plakat mit zahlreichen Gebäuden und hervorgehobenen Text.

München bricht mit 155-Meter-Türmen die historische Höhengrenze

Der Münchner Stadtrat hat den umstrittenen Bau zweier Hochhäuser in der Nähe der historischen Paketposthalle genehmigt. Die Entscheidung bricht die langjährige 100-Meter-Höhenbegrenzung der Stadt – die neuen Türme sollen 155 Meter hoch werden. Der Beschluss hat heftigen Widerstand ausgelöst, darunter auch Klagen von Initiativen wie dem Münchner Bündnis für das Stadtbild.

Das genehmigte Projekt umfasst ein 8,7 Hektar großes Gelände und sieht fast 1.200 Wohnungen vor, von denen die Hälfte gefördert oder mietpreisgebunden sein wird. Zudem sollen rund 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Die Paketposthalle, ein bedeutendes Wahrzeichen, wird saniert und als öffentliches Naherholungsgebiet zugänglich gemacht.

Kritiker befürchten, dass die Hochhäuser das Münchner Stadtbild unwiderruflich verändern werden. Sie hinterfragen die Nachhaltigkeit von Wolkenkratzern und den Mangel an Grünflächen im neuen Viertel. Das Bündnis 'Stoppt die Hochhäuser' hatte versucht, ein Bürgerbegehren anzustoßen, scheiterte jedoch, nachdem der Antrag für rechtlich unzulässig erklärt wurde.

Gegner des Projekts haben nun den Rechtsweg beschritten. Das Bayerische Verwaltungsgericht wird in den kommenden Wochen ein Urteil fällen. Bis dahin hat die Stadt die offizielle Veröffentlichung des Bebauungsplans ausgesetzt, was dessen rechtliche Umsetzung verzögert.

Die Planung markiert einen deutlichen Wandel in Münchens Umgang mit städtischem Wachstum und beendet die traditionelle Ablehnung hoher Gebäude. Falls das Gericht die Entscheidung des Stadtrats bestätigt, wird das Projekt voranschreiten – und sowohl den Wohnungsmarkt als auch das architektonische Gesicht der Stadt nachhaltig prägen.