Münchens Cloud-Plan revolutioniert KI-gestützte Krebsforschung mit digitalen Zwillingen

Admin User
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Ein Roboter wird von animierten Personen bedient, mit künstlichen Vögeln, Planeten, Boden und Sternen am Himmel sowie einem Wasserzeichen und Text.

Münchens Cloud-Plan revolutioniert KI-gestützte Krebsforschung mit digitalen Zwillingen

Neue europäische Initiative treibt sichere und intelligentere Gesundheitsversorgung mit KI und Cloud-Technologie voran

Das GoTwin-Projekt, das sich auf Eierstockkrebs konzentriert, setzt auf digitale Zwillinge, um maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln. Gleichzeitig hat die Technische Universität München (TUM) Pläne bekannt gegeben, eine sichere Cloud-Infrastruktur für Gesundheitsdaten in ganz Europa aufzubauen.

Das GoTwin-Projekt zeigt das Potenzial digitaler Zwillinge in der Medizin auf. Durch die Simulation individueller Patientinnen soll es präzise Behandlungsmethoden für Eierstockkrebs ermöglichen. Doch bleibt eine große Hürde: Über 80 Prozent der Gesundheitsdaten liegen in unstrukturierten Formaten vor, was Qualität und Nutzbarkeit erschwert.

Deutschland verfügt bereits über leistungsstarke Rechenzentren, die diesen Wandel unterstützen könnten. Ihr Ausbau mit Hochleistungs-GPU-Clustern würde eine schnellere Echtzeitverarbeitung ermöglichen. Experten warnen jedoch, dass KI-Tools – etwa große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) – nicht ohne menschliche Kontrolle eingesetzt werden dürfen. Fehler und unzuverlässige Ergebnisse, sogenannte „Halluzinationen“, bergen erhebliche Risiken.

Um diese Herausforderungen zu meistern, setzt das Projekt auf offene Standards und Open-Source-Software. Tools wie Kubernetes und gemeinsame Datensätze sollen die Kompatibilität verschiedener Systeme gewährleisten. Die geplante Cloud-Infrastruktur der TUM zielt darauf ab, strenge europäische Datenschutzvorgaben einzuhalten und gleichzeitig Echtzeitanalysen zu ermöglichen. LLM-gestützte Methoden könnten dann wertvolle Erkenntnisse – von Diagnosen bis hin zu Biomarker-Profilen – direkt aus textbasierten Unterlagen extrahieren.

Vertrauen in KI hängt jedoch von Anfang an von menschlicher Einbindung ab. Auch die Vernetzung bestehender Infrastrukturen ist entscheidend. Durch die Verknüpfung von Rechenzentren und die Sicherstellung von Interoperabilität hofft das Projekt, eine solide Grundlage für die KI-gestützte Medizin zu schaffen.

Das GoTwin-Projekt und die Cloud-Pläne der TUM markieren einen Schritt hin zu einer personalisierteren, datengetriebenen Gesundheitsversorgung. Sichere Infrastrukturen und offene Standards werden Echtzeitanalysen ermöglichen, während menschliche Aufsicht die Risiken der KI minimieren soll. Bei Erfolg könnten diese Initiativen die Nutzung medizinischer Daten in ganz Europa revolutionieren.