Neuer Film untersucht das Leben von Josef Mengele im Exil nach dem Krieg

Admin User
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Ein Buch mit einer Abbildung von Menschen und Text auf dem Cover.

Neuer Film untersucht das Leben von Josef Mengele im Exil nach dem Krieg

Ein neuer Film, "Das Verschwinden des Josef Mengele", erkundet das Leben des berüchtigten "Todesengels von Auschwitz" nach dem Zweiten Weltkrieg. Trotz seiner grausamen Verbrechen lebte Mengele jahrzehntelang unbehelligt in Europa und Südamerika – sogar mit Besuchen bei seiner Familie in Deutschland. Der von Kirill Serebrennikow inszenierte Film taucht nicht in Mengeles Psyche ein, sondern zeigt ihn als verbitterten, paranoiden und einsamen Mann im Exil. Er illustriert, wie sich Mengele, gedemütigt und von alter Scham gequält, in Südamerika versteckte – trotz der Unterstützung ehemaliger Kameraden und seiner Familie. Die Familie Mengele blieb noch lange nach dem Krieg ein bedeutender Arbeitgeber in ihrer bayerischen Heimatstadt Günzburg. 1959 versuchte Mengele, unter seinem echten Namen in die Bundesrepublik zurückzukehren – zu einer Zeit, als sein weltweiter Ruf als Monster noch nicht gefestigt war. In den 1950er-Jahren besuchte er seine Angehörigen unbehelligt, denn die Verfolgung ehemaliger Nazis war damals noch lückenhaft, und viele Täter blieben unentdeckt oder wurden von Behörden gedeckt. Erst 1979 starb Mengele, während er im Meer schwamm, an einem Schlaganfall – die Öffentlichkeit ahnte nichts von seiner wahren Identität. Der Film, der in Cannes nicht im Wettbewerb läuft, mag den Anspruch haben, die Erinnerung wachzuhalten. Doch er wirkt vor allem als mahnende Erinnerung an das schwindende Gedächtnis. Mengeles Gebeine, heute ein Studienobjekt, stehen symbolisch für die seltsame Zurückhaltung, mit der wir die Überreste der dunkelsten Gestalten der Geschichte behandeln. Sein Sohn Rolf, zerrissen zwischen Ekel und Pflicht, fand bei der Suche nach Antworten nur Selbstmitleid und Bitterkeit**.