SMR-Strit in Deutschland: Söders Atom-Pläne spalten die Politik

SMR-Strit in Deutschland: Söders Atom-Pläne spalten die Politik

In Deutschlands politischer Landschaft sorgt die mögliche Integration von kleinen modularen Reaktoren (SMR) in den Energiemix des Landes für lebhafte Diskussionen. Während Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) deren Einführung vorschlägt, löst der Vorschlag bei den verschiedenen Parteien unterschiedliche Reaktionen aus.

Söders Plan zielt darauf ab, SMR für eine kostengünstige Energieerzeugung in den bundesländern zu nutzen. Doch die Erfahrungen Kanadas dienen als Warnung: Obwohl das Land derzeit im Genehmigungsverfahren für SMR steckt, wurden bis Ende 2025 noch keine vollen Betriebslizenzen erteilt. Der CDU-Politiker Sepp Müller plädiert stattdessen für eine technologieneutrale Forschung, die auch die Kernfusion einschließt – ein Ansatz, den er für bedachter hält.

Von links wird Söders Vorstoß kritisch gesehen: Die SPD-Energiesprecherin Nina Scheer und Luigi Pantisano von der Linken lehnen den Plan ab. Scheer argumentiert, Atomkraft sei die teuerste Form der Energieerzeugung, während Pantisano den Schritt mit einem "Drogenabhängigen im Entzug" von fossilen Brennstoffen vergleicht. Unterdessen wirbt Julia Verlinden von den Grünen für den Ausbau der Windenergie, die sie mit geringeren Erzeugungskosten und regionaler Wertschöpfung begründet.

Unterstützung erfährt Söder hingegen von der AfD: Paul Schmidt und Rainer Kraft sprechen sich dafür aus, SMR als Option für Deutschlands künftige Energieversorgung zu prüfen. Scheer weist jedoch darauf hin, dass selbst in Kanada, wo die SMR-Entwicklung weiter fortgeschritten ist, bisher nur eine einzige gültige Baugenehmigung erteilt wurde – ohne dass bisher ein Mini-Reaktor in Betrieb gegangen wäre. Zudem verweist sie auf das gescheiterte Leuchtturmprojekt des US-Unternehmens NuScale Power, das wegen explodierender Kosten eingestellt wurde – ein Indiz für die fragwürdige Wirtschaftlichkeit von SMR.

Während Deutschland über die Rolle von SMR in seinem Energiemix nachdenkt, bleiben die politischen Meinungen gespalten. Söders Initiative hat zwar die Debatte befeuert, doch die kanadischen Erfahrungen und die Bedenken der verschiedenen Parteien legen nahe, dass Vorsicht geboten ist. Die Zukunft der SMR in Deutschlands energielandschaft bleibt ungewiss – viele Fragen sind noch offen.