Streunerkatzen-Plage im Ostallgäu: Warum die Krise außer Kontrolle gerät

Admin User
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Eine Katze ist im Bild zu sehen.

Streunerkatzen-Plage im Ostallgäu: Warum die Krise außer Kontrolle gerät

Im Landkreis Ostallgäu verschärft sich die dramatische Streunerkatzen-Krise. Die Region kämpft mit einer wachsenden Population verwilderter Katzen, die unkontrolliert Nachwuchs zeugen und so für ein exponentielles Wachstum sorgen. Behörden und Tierschutzorganisationen fordern dringend Gegenmaßnahmen.

Eine einzelne unkastrierte Katze kann innerhalb eines Jahres bis zu 50 Nachkommen haben. Durch diese rasante Vermehrung – kombiniert mit den großen Revieransprüchen unkastrierter Kater von bis zu 60 Hektar – gestaltet sich die Kontrolle der wildlebenden Katzenbestände äußerst schwierig. Kastrationskampagnen allein reichen oft nicht aus.

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz setzt sich für eine verpflichtende Kastration freilaufender Katzen ein. Auch Landwirte werden aufgefordert, ihre Hofkatzen kastrieren zu lassen, um deren Gesundheit und Verhalten zu verbessern. Im Landkreis Ostallgäu fehlt jedoch eine solche Kastrations- und Kennzeichnungspflicht – was die Krise weiter verschärft.

Tierschutzverbände wie der Bayerische Tierschutzverband und der Tierschutzverein Marktoberdorf empfehlen, Katzen zu registrieren und zu kennzeichnen, um Hauskatzen auf Abwegen von tatsächlich verwilderten Tieren unterscheiden zu können. Mikrochips oder Tätowierungen helfen, das Aussetzen von Tieren zu verhindern und verlorene Haustiere ihren Besitzern zurückzuführen.

Der Tierschutzverein Marktoberdorf ächzt unter steigenden Kosten, da immer mehr Katzen und Jungtiere in seiner Obhut landen. Allein in diesem Jahr wurden über 130 Katzen kastriert und mehr als 80 Kitten aufgenommen. Die Arbeit finanziert sich größtenteils durch Spenden. Um die Krise in den Griff zu bekommen, braucht der Landkreis Ostallgäu dringend eine verbindliche Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilaufende Katzen.