Biogas-Betreiber legen Wunschliste vor: 'Bürokratie frisst uns auf!'

Biogas-Betreiber legen Wunschliste vor: 'Bürokratie frisst uns auf!'

Biogas-Betreiber melden auf dem diesjährigen Biogas-Kongress ernste Sorgen um die Zukunft ihrer Anlagen

Viele forderten eine stärkere Unterstützung durch die Bundesregierung, um langfristige Investitionen abzusichern. Ohne klare politische Weichenstellungen befürchten die Betreiber, dass ihre Anlagen in den kommenden Jahren kaum noch wirtschaftlich betrieben werden können.

Auf der Biogas Messe 2025 in Nürnberg machten Branchenvertreter keinen Hehl aus ihrer Frustration. Konkrete Vorschläge von Seiten der Berliner Politik blieben aus – die Betreiber wurden ohne direkte Antworten zurückgelassen. Stattdessen drängten Biogas-Verbände auf Investitionssicherheit, eine klar definierte Biogas- und Biomethan-Strategie sowie die Berücksichtigung der Ergebnisse der IZES-Studie in zentralen politischen Entscheidungsprozessen.

Die fehlende Perspektive verunsichert viele bei der Modernisierung bestehender Anlagen. Stefan Habersack, einer der Redner, kritisierte überbordende Bürokratie und warnte: „Der Behördendschungel frisst uns auf.“ Andere wie Simon Schmidt betonten die Notwendigkeit von Planungssicherheit und forderten verlässliche Rahmenbedingungen für die nächsten 10 bis 20 Jahre. Die Betreiber suchen nun nach klaren bundesweiten Vorgaben, um Investitionen in Nahwärmenetze und die Stromversorgung zu steuern. Ohne diese drohen Verzögerungen bei Modernisierungen oder sogar Rückbau von Kapazitäten – was den deutschen Energiewende-Prozess zusätzlich belastet.

Die Biogas-Branche wartet darauf, dass die Regierung ihre Forderungen aufgreift. Eine fundierte Strategie zu Biogas, Biomethan und Netzzugang könnte die Modernisierung der Anlagen vorantreiben und die Unsicherheit verringern. Bis dahin zögern die Betreiber jedoch, sich ohne gesicherte Förderung auf großangelegte Investitionen einzulassen.