Europas digitale Rückständigkeit: Warum Deutschland nur Platz 21 belegt

Admin User
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Ein Blatt Papier mit etwas darauf geschrieben.

Europas digitale Rückständigkeit: Warum Deutschland nur Platz 21 belegt

Europa liegt bei E-Government nur im unteren Mittelfeld. Deutschland belegt Platz 21 von 27 Ländern und gehört damit zu den Schlusslichtern der Europäischen Union. Gleichzeitig könnte die Digitalisierung bis 2030 fast ein Viertel der in Europa notwendigen CO₂-Einsparungen beitragen. Über diese Herausforderungen sprach kürzlich der Publizist und Medienexperte Michael G. Moehnle im Club 52ProUnterallgäu in Sontheim.

Die digitalen Grundgesetze der EU gelten zwar als Fortschritt, doch müssen sie sich entschlossen gegen den Einfluss der Tech-Riesen durchsetzen. Soziale Medien wie Instagram, Facebook und YouTube verfügen über Milliarden Nutzer:innen – allein Meta erreicht fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Europas digitale Infrastruktur hängt dabei stark von US-Technologiekonzernen ab, die nahezu 90 Prozent des Bedarfs decken.

Moehnle wies auf die tiefgreifenden Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft und Demokratie hin. Algorithmen in sozialen Netzwerken, die intransparente Entscheidungen treffen, könnten demnach Gesellschaften spalten und radikalisieren – eine Gefahr für demokratische Werte. Zudem zeigt eine Studie des Interactive Advertising Bureau (IAB), dass 37 Prozent der Arbeitsplätze in Europa durch Automatisierung stark gefährdet sind.

Europas schwache Position bei E-Government und die Abhängigkeit von US-Technologiekonzernen unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf in der Digitalpolitik. Moehnles Analysen zu den gesellschaftlichen Folgen von Digitalisierung und Automatisierung sind ein Weckruf für Politik und Bürger:innen gleichermaßen. Die digitalen Grundgesetze der EU könnten – wenn sie konsequent umgesetzt werden – helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen und eine ausgewogenere digitale Landschaft zu schaffen.