Baupreise steigen: Werden Gewächshäuser zum Luxusgut?
Baupreise steigen: Werden Gewächshäuser zum Luxusgut?
Baukosten steigen: Werden Gewächshäuser zum Luxusgut?
Teaser: Wegen Bürokratie droht regionalem Gemüse die Gefahr. Die Landwirte sind die Leidtragenden.
18. Dezember 2025, 08:37 Uhr
Eine geplante Änderung der deutschen Baubestimmungen könnte die Kosten für Gewächshausbetreiber in die Höhe treiben. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) plant, den Abschnitt zu Gewächshäusern aus der Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) zu streichen. Landwirte warnen, dass dieser Schritt die heimische Lebensmittelproduktion gefährden und die finanzielle Belastung der Erzeuger weiter verschärfen könnte.
Bisher unterliegen Gewächshäuser speziellen technischen Vorgaben innerhalb der MVV TB. Fällt diese Regelung weg, würden sie stattdessen wie normale Hochbauten behandelt werden. Diese Umstellung würde strengere statische Anforderungen mit sich bringen und die Baukosten deutlich erhöhen.
Der Bayerische Bauernverband (BBV) hat scharfe Kritik geübt. In einem Positionspapier und Schreiben an die zuständigen Ministerien wies die Organisation auf die Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb Europas hin. Ohne maßgeschneiderte Standards könnten deutsche Gewächshausbetreiber höhere Kosten tragen als Konkurrenten in anderen Ländern. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) koordiniert das Anhörungsverfahren. Bis zum 19. Dezember 2025 läuft eine öffentliche Kommentierungsphase, in der Stellungnahmen über einen offiziellen Link eingereicht werden können. Der BBV setzt sich weiterhin für Unterstützung ein, um betroffene Betriebe zu schützen.
Die Streichung der gewächshausspezifischen Vorschriften würde die Erzeuger zwingen, anspruchsvollere Bauvorschriften zu erfüllen. Dies könnte zu höheren Investitionskosten und einer schwächeren Position auf den europäischen Märkten führen. Die endgültige Entscheidung hängt von den Rückmeldungen ab, die während der laufenden Konsultationsphase eingehen.
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