Geraubter Salzstreuer kehrt nach 80 Jahren ins **LANDSHUTmuseum** zurück

Admin User
2 Min.
Eine Statue auf einer Fläche stehend.

Geraubter Salzstreuer kehrt nach 80 Jahren ins **LANDSHUTmuseum** zurück

Ein silberner Salzstreuer, der 1939 von den Nationalsozialisten geraubt wurde, geht ab dem 27. Januar im LANDSHUTmuseum an die Öffentlichkeit. Das einst Adolf Hirsch gehörende Stück wurde 2019 nach jahrzehntelanger Recherche an seine Nachkommen zurückgegeben. Nun hat ein Familienmitglied es für eine Langzeitausstellung zur Geschichte Landshuts unter dem Nationalsozialismus als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

1939 wurden jüdische Deutsche gezwungen, wertvolle Metallgegenstände an das NS-Regime abzuliefern. Darunter befand sich auch der silberne Salzstreuer von Adolf Hirsch, der ihm vor seiner Deportation in das Ghetto Theresienstadt abgenommen wurde, wo er 1943 starb. Die meisten beschlagnahmten Objekte wurden eingeschmolzen, um den Krieg zu finanzieren – doch einige überlebten in Museumssammlungen.

Provenienzforscher konnten den Salzstreuer später im Bayerischen Nationalmuseum ausfindig machen. Nach der Identifizierung von Hirschs Nachfahren wurde das Stück als 55. von 111 geraubten Objekten an die rechtmäßigen Erben restituiert. Miriam Landor, eine Nachfahrin Hirschs, bezeichnete den Streuer als ein „perfektes Symbol“ für Frieden und Freundschaft in der jüdischen Tradition. Landor hat den Salzstreuer nun an Dr. Doris Danzer für die Ausstellung „Landshut im Nationalsozialismus“ verliehen. Die Dauerpräsentation wird seine Geschichte und das größere Thema der NS-Raubkunst beleuchten.

Die Rückgabe und Ausstellung des Salzstreuers beenden eine 80-jährige Trennung von der Familie Hirsch. Er bleibt im LANDSHUTmuseum als greifbare Erinnerung an die Vergangenheit. Gleichzeitig setzen Forscher ihre Arbeit fort, um weitere geraubte Kunstwerke und Kulturgüter an ihre ursprünglichen Besitzer zurückzuführen.