Sozialbaus ehrgeiziger Plan zur Revitalisierung der Kemptener Rottach Siedlung

Sozialbaus ehrgeiziger Plan zur Revitalisierung der Kemptener Rottach Siedlung

Sozialbau plant Aufwertung der Rottach-Siedlung in Kempten Die Sozialbau GmbH hat Pläne zur Neugestaltung der Rottach-Siedlung in Kempten vorgestellt. Die seit den 1950er-Jahren vernachlässigten und in die Jahre gekommenen Gebäude sollen abgerissen und durch neuen Wohnraum ersetzt werden. Das Vorhaben, das voraussichtlich ab 2030 umgesetzt werden soll, sorgt bereits jetzt für Diskussionen unter Stadträten und Anwohnern. Die Umgestaltung wird schrittweise erfolgen: Zunächst stehen Abrissarbeiten an, gefolgt vom Neubau. Als ersten Schritt plant Sozialbau Vorarbeiten an den Häusern Rottachstraße 22–24, wo vorübergehend Ersatzwohnraum für Mieter geschaffen werden soll. Gleichzeitig berät der Kemptener Stadtrat über die Pläne. Einige Mitglieder setzen sich dafür ein, die grünen Freiflächen und die bestehende Struktur der Siedlung zu erhalten. Die Reaktionen der Bewohner sind gespalten. Ein Mieter hat erst kürzlich in die Modernisierung seiner Wohnung investiert – nun fürchtet er, dass seine Aufwendungen vergeblich waren. Andere befürchten, dass die Aufwertung die Mieten in die Höhe treiben und den Wohnraum für sie unerschwinglich machen könnte. Parallel zum Rottach-Projekt plant Sozialbau den Bau neuer Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Tannenberg-Gebäudes im Stadtteil Rehau. Das Areal, das einst eine Schule und ein Landheim beherbergte, soll künftig Sozialwohnungen sowie Unterkünfte für Geflüchtete bieten und diese in das Wohnviertel integrieren. Mit den Vorhaben will Sozialbau dem hohen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Kempten begegnen – aktuell stehen rund 2.500 Menschen auf der Warteliste. Doch die Pläne zur Neugestaltung der Rottach-Siedlung werfen auch Fragen auf: Drohen steigende Mieten, und wie lässt sich der Erhalt der Grünflächen sichern? Der Stadtrat bleibt in der Debatte gefordert, um den Spagat zwischen dringend benötigtem Wohnraum und dem Wunsch nach Bewahrung des Siedlungscharakters zu meistern.