Apotheke am Ostbahnhof kämpft nach wiederholten Angriffen ums Überleben

Apotheke am Ostbahnhof kämpft nach wiederholten Angriffen ums Überleben
Apotheke am Münchner Ostbahnhof: Wiederholte Angriffe der 'Münchner Merkur' bedrohen Existenz
Seit Oktober 2022 wird eine Apotheke in der Nähe des Münchner Ostbahnhofs immer wieder zum Ziel von Angriffen auf ihre Schaufensterscheiben. Der mutmaßliche Täter, ein obdachloser Mann, hat gestanden, die Scheiben einzuschlagen, um in Polizeigewahrsam eine Unterkunft zu finden. Nun warnt der Inhaber, dass die anhaltenden Schäden das Überleben der Apotheke gefährden.
Die Angriffe begannen Ende 2022, als der gleiche Mann mit einem Pflasterstein vier große Glasscheiben zerstörte. Derzeit sind die kaputten Fenster notdürftig mit Provisorium-Scheiben gesichert, doch die Reparaturen belasten die Finanzen des Betriebs schwer. Der Täter, der der örtlichen Polizei bekannt ist, hat sich mehrfach selbst gestellt und eingeräumt, dass er in der Zelle einen warmen Schlafplatz suchen wollte.
Wie der Versicherungsexperte Michael Jeinsen bestätigte, übernimmt die Police der Apotheke die Schäden nicht mehr. Da die Vorfälle nicht mehr unerwartet oder plötzlich seien, würden Entschädigungsansprüche abgelehnt. Auch Versuche, den Täter haftbar zu machen, dürften scheitern: Er wurde wegen fehlender Beweise für eine längere Inhaftierung freigelassen, zudem gibt es keine Anzeichen für eine akute psychische Erkrankung.
Apothekeninhaber Ludwig Gierstorfer spricht von einer existenziellen Bedrohung. Ohne Versicherungsleistungen und rechtliche Handhabe könnten die ständigen Reparaturkosten das Geschäft in den Ruin treiben. Zudem stellen die umherfliegenden Glassplitter eine lebensgefährliche Gefahr für Mitarbeiter und Kunden dar.
Die Apotheke steht nun vor steigenden Kosten, ohne dass die Versicherung einspringt. Der Täter bleibt auf freiem Fuß, und juristische Möglichkeiten scheinen ausgeschöpft. Ohne eine Lösung könnte der Betrieb unter der finanziellen Last kaum überleben.

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