Britische Theaterrevolution: Nibelungenmythos wird 2026 in Worms spektakulär neu erfunden

Admin User
2 Min.
Eine Gruppe von Musikern, die verschiedene Instrumente auf einer Bühne spielen, während das Publikum vorne steht und die Performance genießt, mit einem grünen Banner im Hintergrund.

Londoner Puppenstars - Die Nibelungen gehen international - Britische Theaterrevolution: Nibelungenmythos wird 2026 in Worms spektakulär neu erfunden

Der Nibelungenmythos erhält im Sommer 2026 eine kühne Neuinterpretation

Vom 17. Juli bis zum 2. August 2026 verwandelt das Festival "Die Königin der Hunnen" die Stadt Worms in eine spektakuläre Bühne – direkt vor dem Kaiserdom. Die britische Theatergruppe Les Enfants Terribles inszeniert das Ereignis und verspricht einen radikalen Bruch mit den traditionellen deutschen Deutungen des Stoffs.

Statt auf Klischees oder museale Nachstellungen zurückzugreifen, setzt das Festival auf eine Mischung aus Zirkus, Maskenspiel, Puppentheater und Performance-Kunst – eine Balance zwischen dem Drama Shakespeares und dem Spektakel des Cirque du Soleil. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Licht, das sich im Laufe des Sonnenuntergangs verändert und von einem Broadway-Designer gestaltet wird.

Die britischen Regisseure Oliver Lansley und James Seager, die im Vereinigten Königreich eine treue Fangemeinde haben, leiten die Produktion. Ihr Ansatz betrachtet den Mythos sowohl als deutsches Erbe als auch als universelle Erzählung, die sich mit Themen wie Schicksal, Verrat und Heldentum auseinandersetzt. Nico Hofmann, künstlerischer Leiter von Les Enfants Terribles, bezeichnete die Wahl eines britischen Teams als "freudvolle Anarchie" – einen bewussten Bruch mit der Tradition.

Eine Tribüne mit Platz für 1.400 Zuschauer bildet den Rahmen für die Aufführungen. Die Tickets kosten zwischen 29 und 139 Euro und bieten dem Publikum die Gelegenheit, den Mythos auf eine frische, immersive Weise zu erleben.

Über zwei Wochen hinweg entfaltet sich das Festival und lässt den Nibelungenstoff in unerwarteten Formen lebendig werden. Mit der Verbindung britischer Theaterinnovation und deutscher Kulturwurzeln will die Produktion sowohl lokale als auch internationale Zuschauer anziehen. Die Veranstaltung knüpft an frühere Inszenierungen wie "Siegfried der Drachentöter" und "Hagen" an und festigt damit die Rolle von Rheinland-Pfalz bei der Neuinterpretation dieser legendären Sage.