Gundremmingen: Zwei Atom-Kühltürme fallen am 25. Oktober mit einer spektakulären Sprengung

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Eine Straßenszene mit Gebäuden auf der rechten Seite, einem Signalmast, einem Pfahl in der Vordergrund und Graffiti an der Wand.

Kühlhaustürme einstürzen - Gundremmingen erlebt spektakuläre Abrissarbeiten - Gundremmingen: Zwei Atom-Kühltürme fallen am 25. Oktober mit einer spektakulären Sprengung

Zwei gigantische Kühltürme des ehemaligen Atomkraftwerks Gundremmingen werden am 25. Oktober mittags gesprengt

Die beiden 160 Meter hohen Kühltürme des stillgelegten Kernkraftwerks Gundremmingen – jeder so hoch wie das Ulmer Münster – werden am 25. Oktober um 12 Uhr kontrolliert gesprengt. Die Türme kühlten einst das Wasser, das für die Stromerzeugung genutzt wurde. Ihre Zerstörung markiert einen wichtigen Schritt im jahrzehntelangen Rückbau des Geländes.

Das Kraftwerk Gundremmingen spielte eine zentrale Rolle in der deutschen Atomgeschichte: Block A nahm bereits 1966 den industriellen Betrieb auf. Der Betreiber RWE leitet seit der Abschaltung der beiden Reaktorblöcke deren Demontage, ein Prozess, der voraussichtlich bis mindestens 2040 andauern wird.

Für die Sprengung kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Zunächst soll eine Vogelscheuche-Detonation das Gebiet räumen, gefolgt von einer Wassersprengung, um Staub zu binden. Rund 56.000 Tonnen Stahlbeton werden zurückgewonnen und zu Recyclingmaterial aufbereitet. Die Behörden haben eine strenge Sperrzone eingerichtet. Wer sich nach 21 Uhr am Freitag noch im Bereich aufhält, muss mit Bußgeldern bis zu 3.000 Euro rechnen. Angesichts großer Menschenmengen empfehlen Experten, die Sprengung aus der Ferne zu verfolgen, um Staus in der Nähe der ehemaligen Reaktoren zu vermeiden.

Nach dem Abriss plant RWE, auf dem Gelände ein großes Batteriespeicherkraftwerk zu errichten – ein Symbol für die Umnutzung der Fläche hin zu moderner Energieinfrastruktur.

Mit den beiden Türmen verschwinden zwei ikonische Bauwerke, die einst für die deutsche Atomindustrie standen. Die Wiederverwertung der Materialien und das geplante Speicherprojekt zeigen den Wandel des Standorts – weg von der Atomkraft, hin zur erneuerbaren Energiespeicherung. Die restlichen Rückbauarbeiten werden noch Jahre in Anspruch nehmen.